Früher war es einfach: Wer nichts wird, wurde Wirt. Aber die Bedingungen haben sichnicht erst seit Corona geändert. Systemgastronomie und individuelle Konzepte legen zu, die typische einfache Eckkneipe stirbt langsam aus.
Dafür gibt es Gründe. Das Konsum- und Ausgehverhalten ändert sich, die Gäste werden anspruchsvoller und agieren zielgerichteter. Sie erwarten nicht nur ein Bier, sie wollen einen Apéro, ein passendes Food-Pairing oder beim Ausgehen mal etwas Neues entdecken. Wer heute als Gastronom erfolgreich sein will, braucht ein klares Konzept, gutes Personal und meist auch ein ordentliches Startbudget. Neben dem gastronomischen Handwerk muss man Zahlen und Team im Griff haben. Oder einfach gesagt: Ein Vollblutgastronom sollte auch als Kaufmann Profi sein. Und diese Professionalität erwartet der Gastronom ebenso von seinen Geschäftspartnern:
- Am Freitagabend zur Hauptstoßzeit ohne Termin in die Bar kommen und ein neues Produkt vorstellen? Keine gute Idee.
- Eine Promotion planen, die nicht zum Konzept des Outlets passt und dem Gastronomen keinen klaren Vorteil bringt? Schwierig.
- Eine Preisaktion im Lebensmittelhandel? Bringt zwar kurzfristig Volumen, aber was sagt wohl der Fachgroßhändler dazu?
Grundsätzlich erwartet die Gastronomie Geschäftspartner, die sie verstehen und mit ihnen auf Augenhöhe agieren – Markt Knowhow und Professionalität sind Grundvoraussetzung. Dabei gleicht eine Bar nicht der anderen und auch ein 5* Business Hotel hat andere Bedürfnisse als ein 5*Ferienresort. Für eine effiziente Vermarktung im HoReCa (Hotel, Restaurant, Catering) bzw. On-Trade Kanal wird daher eine trennscharfe Segmentierung benötigt. Bewährt haben sich hier anlass- oder motivationsbezogene Ansätze, die im Nachgang eine klare Vertriebssteuerung über die Einführung von Ausführungsstandards mit konkreten Sortiments- und Vermarktungsvorgaben ermöglichen.